Trakehner mit Auszeichnung
Hofrat und Kawango
Trakehner mit Auszeichnung
Hofrat und Kawango
Neumünster – Traditionell werden beim Trakehner Hengstmarkt, der in diesem Jahr vom 19. bis 22. Oktober stattfindet, der Trakehner Hengst und das Trakehner Sportpferd des Jahres ausgezeichnet. 2017 wird diese Ehre Hofrat und Kawango zuteil.
Hofrat ist Hengst des Jahres 2017. Als Sohn des Gribaldi und der Habsburg von Guter Planet wurde Hofrat 1998 im Stall von Michael Schiele geboren und als Auktionsfohlen über den Trakehner Hengstmarkt an seinen Aufzüchter Jürgen Schultzke verkauft. Zwei Jahre Später avancierte er zum strahlenden Reservesieger und wechselte über die anschließende Auktion in den Besitz von Friederike Peters. Unter Hans-Jürgen Armbrust siegte der bewegungsstarke Schwarzbraune nicht nur im Trakehner Reitpferdechampionat der vierjährigen Hengste, sondern wurde sowohl drei- als auch vierjährig für das Bundeschampionat nominiert. Mit Holga Finken im Sattel qualifizierte er sich sechsjährig noch einmal für das Bundeschampionat, bevor er mit Frederic Bünger bis zur schweren Klasse erfolgreich war. Seit 2016 ist Hofrat im Besitz des Österreichers Hans-Jörg Gasser, der seinen Hengst über die Station Galmbacher den Züchtern zur Verfügung stellt.
Auch in der Vererbung konnte Hofrat von Beginn an Akzente setzen – und das nicht nur bei den Trakehnern. Sein zunächst „berühmtester“ Sohn war der Hannoveraner Siegerhengst Hotline, der 2005 für den damaligen Sensationspreis von 800.000 Euro nach Dänemark verkauft wurde. Mittlerweile sind acht von Hofrats Söhnen bei vier verschiedenen Verbänden gekört. Jahrelang gehörte er mit Spitzendressurzuchtwerten von bis zu 158 Punkten zu den Top Ein-Prozent aller deutschen Vererber. Die Bedeutung und Präsenz seines wertvollen Blutes belegt aktuell sein siebenjähriger Sohn Kipling, der im August anlässlich der Weltmeisterschaften für junge Dressurpferde in Ermelo unter Anne Troensegaard die Bronzemedaille gewann.
Trakehner des Jahres: Kawango
Es ist ein ganz besonderer Pferdesportler, der in diesem Jahr den Titel Trakehner des Jahres erhält, denn Kawango von Sixtus aus der Kandra von Kostolany ist gemeinsam mit Hanne Brenner dabei die Weltspitze der Parareiter zu erobern.
Hanne Brenner ist seit einem Unfall in der Vielseitigkeit inkomplett querschnittsgelähmt, kämpfte sich jedoch erfolgreich in den Reitsport zurück. Zunächst als Therapie blieb das Reiten auch nach ihrem Unfall ein fester Bestandteil in ihrem Leben. Seit 1998 Mitglied im Kader der deutschen Dressurreiter mit Behinderung avancierte sie über die Jahre zu einer der erfolgreichsten Reiterinnen ihres Sports. Der inzwischen zwölfjährige Kawango ist ein Vollbruder zum Elitehengst Kasparow aus der Zucht von Friedrich Isaak. Als Nachfolger seiner prominenten Boxennachbarin Women of the World – die höchsterfolgreiche und langjährige Sportpartnerin von Paralympicsiegerin Hanne Brenner – trat Kawango ein schweres Erbe an. Der mittlerweile im Regelsport bis M** platzierte Wallach, der bereits 2016 für die Paralympischen Spiele nominiert war, gewann in diesem Jahr unter Hanne Brenner zum dritten Mal den Deutschen Meistertitel. Wenn es nach seiner Reiterin geht und die Gesundheit mitspielt, werden im nächsten Jahr die Weltreiterspiele in den USA und danach die Paralympics in Tokio angepeilt, denn Hanne Brenner ist überzeugt davon, dass sie gemeinsam mit Kawango den Anschluss an die Weltspitze schafft. (PM/ksb)