SHS Holstein International etabliert sich
SHS Holstein International etabliert sich
Neumünster. „Es läuft fast zu gut, wir sind motiviert und machen auf jeden Fall weiter.“ Harm Sievers (Tasdorf) vom Veranstalter-Trio Sievers, Merve Henningsen, Christian Schlicht- war vom sechsten Turnier „SHS Holstein International“ begeistert. Und während parallel in Hannover die Champagnerkorken knallten, weil der Siegerhengst der Körung 2018 für über zwei Millionen sagenhafte Euro unter den Hammer kam, applaudierten in der schleswig-holsteinischen Pferdestadt die hiesigen Reitsport-Fans den Startern im Grand Prix.
Carsten-Otto Nagel (Norderstedt) mit Ultima, Jörg Naeve (Ehlersdorf) mit D´accord und im Vorjahr Jennifer Fogh Pedersen (Klein Offenseth) mit Didam sind die Sieger der vergangenen drei Jahre im Großen Preis des SHS Holstein International, das sich zwischen den beiden großen Hengstkörungen im Land – Trakehner und Holsteiner – mittlerweile seinen festen Platz im schleswig-holsteinischen „Pferdeherbst“ in den Holstenhallen von Neumünster erobert hat. „Wir haben uns jedes Jahr gesteigert, haben eine tolle Helfertruppe, bekommen super Resonanz und Jahr für Jahr mehr Zuschauer, es macht unglaublich viel Spaß“, lautete das Fazit des Harm Sievers vom Orga-Trio zum sechsten „SHS Holstein International.“
Der Höhepunkt des insgesamt fünftägigen Events, das nationale und internationale Prüfungen beinhaltete, war als Ein-Sterne-Grand Prix von 1,45 Metern Höhe ausgeschrieben. Vier Reiter aus dem Starterfeld von 45 Reiter-Pferd-Paaren fanden nicht den Weg ins Ziel, darunter die frisch gebackene Landesmeisterin der Springreiterinnen im Land zwischen den Meeren, Miriam Meier (Ehlersdorf). Sie hatte mit Fidelius D zumindest am späten Nachmittag des Sonnabends aufs falsche Pferd gesetzt. Die Siegprämie von 2000 Euro, die in dieser Prüfung dem Sponsor „Fördepool SHS International“ zu verdanken war, holte der gebürtige Niederländer Bart van der Maat nach Hause (0/38,1). Als bester Schleswig-Holsteiner platzierte sich der Mehlbeker Jan Meves nur einen Wimpernschlag langsamer auf Rang zwei. Er pilotierte Dynastie zur Freude der begeistert applaudierenden Zuschauer auf den nahezu voll besetzen Bänken fehlerfrei durch den schweren Parcours (0/38,2).„Die Mischung kommt wieder an – am Sonnabend waren die Profis durch, sie konnten nach Hause fahren, während der Nachwuchs und die Amateure am Sonntag ihre Finaltouren, wie LVM Cup und Balios Hunter Cup reiten konnten“, so Sievers, dessen eigene Kinder Tomke (19) und Jasper (17) ebenfalls am Start waren. Das Finale der Medium Tour (1,35 Meter Höhe) im Parcours von Ralf Steer (Berlin) entschied die 24-jährige Leonie Röpke (Lemgo/Nordrhein-Westfalen) im Sattel von Crossing Jordan (Foto) im Stechen der besten sechs Starter für sich (0 Fehler, 42,9 Sekunden). Auf Rang zwei kam erneut Jan Meves – dieses Mal mit Cohinoor (0/44,4). Seinem Motto „in der Ruhe liegt die Kraft“ ist der 45-Jährige im Stechparcours dieses Mal treu geblieben – und das war sein Vorteil, denn die Fehmaranerin Anna Braunert und Baccara (0/41,6) waren zwar drei Sekunden schneller – hatten aber einen Fehler mehr (4/41,6). Den Champagner können auch die Holsteiner jedenfalls rausholen. jem