Fahrfest des Nordens
Fahrfest des Nordens
Von Jessica Bunjes
Bad Segeberg. Das Fahrfest des Nordens dreht neuerdings ein ziemlich großes Rad. Am vergangenen Wochenende trafen sich auf dem Landesturnierplatz in Bad Segeberg 100 Gespanne mit Fahrern aus fünf Nationen, 300 Pferden und Ponys, die an drei Tagen 48 Fahrprüfungen absolvierten – darunter auch die letzten Sichtungen auf S-Niveau für die Weltmeisterschaften der Pony-Fahrer in zweieinhalb Wochen in Minden.
„Es war ein sensationell gutes Turnier, das rein logistisch auf sehr hohem Niveau abgewickelt wurden. Wir empfehlen dem Veranstalter, sich für die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften 2019 zu bewerben“, so Fritz Otto-Erley, Leiter der Abteilung Turniersport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Lediglich der Geländepark müsste etwas erweitert werden. „Theoretisch könnten wir den Geländeteil sogar auf dem großen Hauptplatz fahren lassen“, so Otto-Erley. Er war zusammen mit zwei weiteren Mitgliedern des FN-Fahrausschusses, Karl-Heinz Geiger – Bundestrainer der Vierspänner – und Wolfgang Lohrer – Bundestrainer der Ein- und Zweispänner, zum ersten Mal zu Gast zum Segeberger Fahrturnier, das Kurt Becker (Sülfeld) für die Fahrergemeinschaft SH/HH organisiert hatte.
„Die Bedingungen sind nahezu optimal, auch wenn aktuell die Gelände-Strecke für die Zuschauer etwas unbequem zu erreichen ist“, so Lohrer. In Bezug auf die fahrsportlichen Leistungen war das Trio ebenfalls einer Meinung: „Die Fahrer haben nochmal alles gegeben, nicht nur die WM-Sichtung hatte ein hohes Niveau, das im internationalen Vergleich im ganz oberen Bereich anzusiedeln ist.“ Top-Leistungen werden zu WM also quasi erwartet. Auch die Parcourschefs Alexander Flocke (Köln) und Rainer Schlüter (Bevern) attestierten den Fahrern „beste Leistungen“. „Alles wurde gut gemeistert“, urteilte Schlüter. „Die Grundbedingungen sind in Bad Segeberg ähnlich wie auf der Pony-WM, Segeberg war also eine ideale letzte Vorbereitung“, sagte Bundestrainer Geiger, der daran erinnerte, dass Deutschland im Ponysport zur Weltspitze gehört. „Wir haben eine sehr gute Basis – viele talentierte Nachwuchsfahrer, sehr gute Ponys und eine sehr gute Nachwuchsarbeit, das zahlt sich aus.“
Die Ergebnisse der besten Fahrer konnten sich dann auch sehen lassen. Die kombinierte Pony-Prüfung-Einspänner Klasse S gewann Marlena Brenner (Quendorf) mit Leonardo, Peter Schuppert (Seeben) mit Cobold und Creekmann´s Chelsey siegten bei den Pony-Zweispännern Klasse S. Sven Kneifel (Wunstorf) war der Sieger der kombinierten Prüfung Klasse S mit dem Quartett Keno, Lavaro, Minnesota-K, Tivoli und Moreno. Bei den Pferde-Einspännern siegte Christoph Dieker (Gescherer) mit Bobby.
Für Turnierchef Becker, der von rund 80 Helfern unterstützt wurde, war das Lob für sein Event, das auch Fahrern im WBO-Bereich Startgelegenheiten sowie Fahrprüfungen der Klasse M und im Pferde-Einspänner-Bereich und offene S-Prüfungen der verschiedenen Anspannungsarten bot, eine „tolle Bestätigung“. „Es wurde auch sehr gut angenommen, dass der Reit- und Fahrverein Kisdorf, Henstedt-Ulzburg Reitprüfungen im Springbereich U25 bis Klasse L und einen Führzügel-Wettbewerb ausgerichtet hat“, so Becker, der für sein Fahrturnier „mit Extras“ „erstaunlich viele“ Zuschauer verzeichnete.
Zu guter letzt nominierte der Fahrausschuss für die WM in Minden: Bei den Pony-Einspännern Marlena Brenner (Quendorf) mit Leonardo, Fabian Gänshirt (Lahr) mit David L, Niels Grundmann (Fredenbeck) mit Tadeus, Pia Grundmann (Fredenbeck) mit Darisco, Katja Helpertz (Nettetal) mit Nordstern’s Störtebecker oder Chip Chap Coconut, Herbert Rietzler (Rettenberg) mit Nakuri und Sandra Schäfer (Nordwalde) mit Carino S.
Pony-Zweispännerfahrer: Dieter Baackmann (Emsdetten), Max Berlage (Schüttorf), Niels Kneifel (Wunstorf), Birgit Kohlweiß (Weil der Stadt), Jan-Felix Pfeffer (Oering), Thomas Schuppert (Kremkau) und Christof Weihe (Petershagen).
Pony-Vierspänner: Steffen Brauchle (Lauchheim-Hülen), Tobias Bücker (Emsdetten), Michael Bügener (Gronau), Dieter Höfs (Weil der Stadt), Sven Kneifel (Wunstorf), Thomas Köppen (Dreieich) und Jaqueline Walter (Petershagen).