Emile Faurie ist Sieger des Dressur-Derby

Emile Faurie ist Sieger des Dressur-Derby

Text: Jessica Bunjes

Hamburg. „1000 bis 2000 Zuschauer mehr als im Vorjahr“ – als laut Derby-Chef Volker Wulff  92.000 Besucher in den Jenisch-Park kamen – sollen sich in den vergangenen Tagen das 88. Spring- und das 59. Dressur-Derby in Klein Flottbek angesehen haben. Voll und heiß war es in jedem Fall, als sich die drei Dressur-Finalisten zum Pferdewechsel trafen. Der bei Bianca Kasselmann in Hagen a.T.W. angestellte Brite Emile Faurie ging als Sieger hervor. Kasselmanns Hengst Delatio wurde bestes Pferd.

Mit Lollipop hatte sich Faurie für das Finale als Zweiter in der Wertungsprüfung qualifiziert. Den 13-jährigen Hannoveraner Wallach, mit dem der 53-Jährige im August einen Start bei der EM in Göteborg plant, setzte der Profi nicht im Pferdewechsel ein. Hierfür stellte ihm seine  – am Ende zweitplatzierte – 65-jährige Chefin Bianca Kasselmann die elfjährige Westfalenstute Escada zur Verfügung, die der Brite, wie er erzählte, genau wie den 13-jährigen Delatio aus dem Training kannte. Die Stute der Gewinnerin der Quali, die neunjährige Diavolessa, konnte er nur vor Ort und auf Video beobachten, wie er verriet. „Es waren drei tolle Pferde, am Ende kommt es nur auf die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd an.“

Die Siegerin der Quali, die gestern drittplatzierte Russin Tatyana Kosterina, gab zu: „Der Hengst war mir ein bisschen zu matcho, mir liegen eher Stuten. Ich bin allerdings wenig abgeritten, da die Pferde platt waren.“  Sie war zum ersten Mal dabei und lobte: „Das Publikum war toll.“

Bei den U25-Reitern ritten zwei Holsteiner auf Rang eins und drei: Im Pferdewechsel sammelte Christina Ellendt (Heikendorf)  – mehrfache Dressur-Landesmeisterin im Land zwischen den Meeren – die meisten Punkte – 211,419. Doraya S hat sie seit vier Jahren unter dem Sattel. „Sie galt einst als unreitbar“, verriet die 24-jährige Medizinstudentin. Sonnabend wurde die Hannoveraner Stute, die vor vier Jahren noch A-Dressur ging, bestes Pferd. „ Das macht mich unheimlich stolz.“  Auf Platz zwei kam die 22-jährige Claire-Louise Averkorn (Nottuln/Nordrhein-Westfalen) mit 210,235 Punkten. Die Sportsoldatin hatte Hannoveraner Condio mit nach Klein Flottbek gebracht. Caroline Wilm (25, Tasdorf) wurde mit 207,051 Punkten dritte. Ihren Trakehner Hengst Elfado hatte Ellendt mit vielen Höhepunkten vorgestellt. Wilm, die mit ihrem Pferd Prozente wegen eines nicht immer geschlossenen Mauls verloren hatte, stand zum vierten Mal im U25-Finale, hatte 2015 mit dem Rappen in der Prüfung gewonnen, der damals bestes Pferd wurde.

Dressur-Koordinator Rainer Schwiebert bilanzierte: „Es war rundum gelungen. So kann es weitergehen.“ jem