Drei Generationen beim “größten Ball Deutschlands”
Drei Generationen beim “größten Ball Deutschlands”
Neumünster. Die goldene „20“ in Luftballonform prägte das Bild des Abends inmitten fulminanter Deko und festlich gekleideter Gäste, die in glänzenden Schuhen das Tanzbein auf den rappelvollen Parketts der Holstenhallen in Neumünster schwangen: 20 Jahre Ball der Pferdefreunde füllte am Sonnabend mit rund 6000 bestgelaunten Feierfreudigen drei Tanzhallen und die Nebenareale.
Da hatte sich Daniel Günther – übrigens familienseitig durchaus mit den Vierbeinern in Kontakt stehend – das richtige Ambiente für seine Schirmherrschaft gesucht: Denn Schleswig-Holsteins Ministerpräsident findet nach seinem Engagement gegen die Pferdesteuer im Land nicht nur eine Vielzahl Fans in den Reihen der Reiter – das Event, das als größter Ball Deutschlands gilt, blieb auch an seinem 20. Jubiläum seinem Ruf treu. Und der besagt, dass mindestens drei Generationen so ausgelassen wie friedlich miteinander schwofen.
„Auf das, was Sie hier auf die Beine stellen, können Sie stolz sein“, betonte Günther in seiner Eröffnungsrede, die im Anschluss durch eine Scheckübergabe vom Pferdesportsverbands-Vorsitzenden Dieter Medow gekrönt wurde. 2300 Euro spendete der Ball-Organisator, der Pferdesportverband SH (PSH), an das therapeutische Reiten aus den Ball-Einnahmen. „Wir haben mit einer Idee des damaligen PSH-Geschäftsführers Dieter Stut und seiner Frau Antje für einen Millenniums-Ball mit 3000 Gästen in zwei Hallen angefangen – und es ist in vielerlei Hinsicht kein Ende in Sicht“, erklärte Medow. Unterstützung bekam er vom PSH-Geschäftsführer Matthias Karstens: „So lange unsere Gäste Lust haben, wird es weitere Geburtstage geben.“
Das sieht schwer danach aus, denn der Ball war restlos ausverkauft, so dass Gäste an der Abendkasse abgewiesen werden mussten. Karstens: „Schon der Vorverkauf zum Jubiläum lief bombig.“ Die Veranstaltung auch: Tin Lizzy, Top Union, diverse Marching Bands, Piano Spieler und einige Improvisations-Akteure amüsierten die Gäste mit toller Tanz- und Unterhaltungs-Musik und in der Disco tobte die jüngere Generation unter der Giga-Disco-Kugel. „Es macht einen Riesenspaß, bisher war ich nie dabei, aber ich habe was verpasst“, sagte Tim Schmidt, dualer Student aus Kiel (28), dessen Vater Dr. Dietrich Zander-Schmidt mit den beiden inzwischen in die Jahre gekommenen Familien-Ponys früher turniersportlich Kutsche gefahren ist. Tim hatte seine Studenten-Kumpels Max Müller (25) aus Kiel und Alex Franke (26) aus Henstedt-Ulzburg an der Seite, von denen keiner abgeneigt war, auf dem Ball „besonders nette Mädels kennen zu lernen“. Zwei der wunderschön zurecht gemachten Damen waren Felicitas Knühl (25) und Christine Staude aus Kiel (26), die mit ihrem Reitverein am Start waren. „Super Stimmung, wir tanzen, bis uns die Füße wehtun“, so Christine.
Während sich die Stimmung in den Hallen stundenlang auf Bestniveau hielt, gab es zum Abschluss des Abends einen Wermutstropfen an der Garderobe – ellenlange Schlangen über Stunden. „Das entspricht nicht unserem hohen Anspruch. Fürs kommende Jahr werden wir mit dem Dienstleister eine Lösung finden“, versprach Karstens. Dessen ehrenamtliches Team unter Federführung von Antje Stut (Segeberg) und Birgit Hellmold (Fehrenbötel) hat hingegen nicht nur mit der liebevollen Deko einen Top-Job gemacht: Bereits am nächsten Mittag waren die Hallen nach einer sehr langen Nacht wieder aufgeräumt. Bleibt die Vorfreude für alle Beteiligten auf den kommenden Geburtstag. (Jessica Bunjes)