Der Oldenburger
Der Oldenburger
Text: Jessica Bunjes
Der Oldenburger galt lange Zeit als die schwerste deutsche Warmblutrasse. Die Zucht wird seit Jahrhunderten von privaten Hengsthaltern bestimmt, es gab nie ein Landgestüt. Schon im 17. Jhdt. wurden im Großherzogtum Oldenburg auf der Grundlage des Marschpferdes noble Karosseriers gezüchtet. Unter Graf Anton Günther von Oldenburg (1583-1667) erreichte die Oldenburger Zucht europaweite Bedeutung. 1820 wurde die erste staatliche Körung ausgerichtet, Zuchtziel war ein „starkes, elegantes Kutschpferd mit räumenden Gängen“. Ein Stammregister wurde 1861 eingeführt, 1887 zwei Pferdezuchtverbände gegründet. Sie fusionierten 1923 zum „Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes e.V.” mit damals knapp 11.000 Stuten (2007: 7300) Es folgten Veredlungsmaßnahmen durch den Einsatz von zwei Fremdhengsten, Derbysieger Lupus xx (1935) und dem Anglonormannen Condor (1950), der zwei Drittel Vollblut führte. Erst spät, seit Ende der 1950er Jahre, wurde von der Wirtschafts- auf die Sportpferdezucht umgesattelt und massiv Vollblut zur Veredelung eingesetzt. In den 70er Jahren hinterließ der Franzose Furioso II entscheidende Spuren. In den 70er/80er Jahren beeinflussten andere deutsche Zuchten den Rasseschlag mit dem gekrönten O-Brand auf dem Hinterschenkel, darunter Hannoveraner, Trakehner, Holsteiner, Westfalen. Der Springpferdezuchtverband „Oldenburg International“ (OS), 2001 gegründet, arbeitet eng mit dem Oldenburger Verband zusammen und hat sich zum Ziel gesetzt herausragende Springpferde zu züchten.
Infos: www.oldenburger-pferde.com
Alle Rasseporträts sind nachzulesen in: Das große Handbuch der Pferderassen (Cadmos Verlag).