Das war das SHS-Holstein International
Von Jessica Bunjes
Neumünster. „Es ist ein gutes Turnier. Wir Profis haben viele Startmöglichkeiten, so dass ich vier Pferde mithabe. Gut ist zudem, dass der Große Preis bereits am Sonnabend ist – denn für den Betrieb ist es immer schwierig, wenn man während der Turniere so lange weg ist“, sagt Janne-Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) über das SHS international. Kurz darauf wurde die Amazone mit Büttners Minimax in den Holstenhallen von Neumünster zehnte im Grand Prix.
Der Große Preis, Grand Prix mit Stechen über 1,45 Meter hohe Hindernisse, war die anspruchsvollste Prüfung des fünftägigen Springturniers, das erneut vom Trio Merve Henningsen (Rastorf), Harm Sievers (Tasdorf) und Christian Schlicht (Timmendorf) organisiert worden war. 50 Reiter-Pferd-Paare waren in den Parcours von Ralf Stehr (Rastorf) geritten, sechs haben aufgegeben, ebenso viele waren im Stechen, zwei sind ausgeschieden. „Das ist ein Turnier von Reitern für Reiter, das merkt man in jedem Detail. Deshalb ist die Stimmung vor und hinter den Kulissen gleichermaßen gut und die Reiter sind gut drauf“, so Chef-Stewart Franz-Peter Bockholt (Hamburg). Die gebürtige Dänin Jennifer Pedersen, die in Klein Offenseth arbeitet, ritt ihr eigenes Pferd, Didam, auf Platz eins vor dem Seriensieger des Vorjahres, Christian Hess (Boostedt) mit Casalito und der ehemaligen Landesmeisterin im Springen der Damen, Miriam Schneider (Ehlersdorf) mit Cartagena.
Richtig rund gegangen war es bereits zuvor, bei der Stafetten-Spring-Prüfung „Jungs aufs Pferd“, die die Südholsteinerin Heike Petersen immer wieder mit kreativen Prüfungen motiviert. „Jungs sind sonst recht schwer an den vermeintlichen Mädchensport heran zu bringen, aber wenn man sich immer wieder etwas einfallen lässt, klappt das“, so die Betreuerin der Initiative. 13 Jungs-Paare sind also im Sattel, beziehungsweise im Kostüm, durch die Halle gesprungen, am Ende ritt Frederic Christian Osc Tollhagen mit Johnny Blue am schnellsten. „Eine super Sache und aufregend, hier reiten zu können“, sagte der neuntplatzierte, Michael Clausen (13) vom Gut Rögen aus Barkelsby, der von Sarah-Fee Gonell (Eckernförde) gecoacht wurde. „Ich bin sehr zufrieden mit den beiden“, so die Trainerin. „Es ist eine tolle Motivation für die Jungs, die in dem Alter lieber unter sich reiten“, erklärte Michaels Mutter Maike Clausen.
Der Mix macht´s
„Die Zuschauer haben Spaß an diesen breitensportlich geprägten Prüfungen, das Konzept mit dem Mix geht auf. Wir hatten eine tolle Zuschauerresonanz und werden im kommenden Jahr auf diesem Weg weitergehen“, kündigte Harm Sievers aus dem Orga-Trio an. Exakte Besucherzahlen kann er übrigens deswegen nicht nennen, weil weder Eintritt noch Park-Geld verlangt wurde. „Sensationell“, so Bockholt. Furioses Finale lieferten am Sonntag die Ponys, in einem international ausgeschriebenem Grand Prix mit Stechen, der stolze 1,30 Meter hoch war und von elf Startern bei überragender dänischer Beteiligung abgepackt wurde. „Gewaltig, was die Kinder hier leisten“, lobte Sievers. Aus Schleswig-Holstein war Johanna Beckmann (Brunsbüttel) dabei, die mit Karim van Orchid´s hinter der Dänin Josefine Sandgaard Morup auf Beno Com zweite wurde. Mit Crazy-Hardbreaker SP WE wurde die für den Reitverein Marne startende Amazone fünfte. Das zweite Nordlicht, die für die TRSG Holstenhalle startende Emilia Widmayer, schied mit Kantje´s Amethist aus. „Wir machen weiter, es lief richtig rund“, so Christian Schlicht nach fünf Tagen Springsport.