Das war die 47. Holsteiner Körung

Das war die 47. Holsteiner Körung

Der Sieger: Sandro Junior. Foto Jessica Bunjes

Das war die 47. Holsteiner Körung

Von Jessica Bunjes

Der Sieger: Sandro Junior. Foto Jessica Bunjes

Neumünster. Die 47. Holsteiner Körung und Eliteauktion war am vergangenen Wochenende der in diesem Jahr letzte spektakuläre Pferdeauftritt in der Schwalestadt. Drei Tage lang hatten sich in den Holstenhallen vor tausenden Holsteiner Fans aus aller Welt 69 Holsteiner Hengste um die Zuchtzulassung beworben, 26 haben sie am Ende bekommen, sieben wurden prämiert. Es war ein ungewöhnlich außergewöhnlicher Jahrgang.
Körung ist Selektion und Selektion heißt Auswahl der Besten. In Neumünster führte am Ende ein Trio den Körjahrgang 2015 an, das laut Körkommission einen besonderen Jahrgang repräsentiert, „wie es ihn nicht immer geben kann.“ Mit stehenden Ovationen feierten die Freunde des Holsteiner Pferdes daher am Sonnabend nach einem dreitägigen Selektions-Marathon lautstark ihren neuen Holsteiner Siegerhengst. Der Dunkelbraune namens Sandro Junior war vom ersten Auftritt an mit seinem Charisma, seinem tollen Typ und seinem sehr guten Sprung in die Herzen der Zuschauer galoppiert. „Er ist ein außergewöhnlicher Bewegungshengst“, lautete das Urteil der fünfköpfigen Körkommission, die die Vierbeiner unter der Regie von Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen (Malente) bewertet hatte.

Peter Rathmann und Donata von Preußen wurden geehrt. Donbata von Preußen geht nach 25 JAhren Pferd und Sport in den Ruhestand, Peter Rathmann hat das Verbandsmagazin für den Holsteiner Verband seit Anfang an verlegt. Foto Jessica Bunjes

 

 

Cardin ist der beste Springhengst des Jahrgangs. Er wurde für 220.000 Euro versteigert.

 

Der Siegerhengst Sandro Junior.
Foto Jessica Bunjes

Als Kommentator erläuterte Dr. Matthias Görbert den Zuschauern in der ausverkauften Halle die Qualitäten der einzelnen Prämien-Hengste, sieben an der Zahl. Der am 1. November in den Ruhestand verabschiedete, langjährige Leiter des Landgestüts Moritzburg hatte der Holsteiner Körkommission von 2000 bis 2012 angehört. „Wir haben Pferde gesehen, wie wir sie mögen: Mit viel Sensibilität und Vermögen. In der Pferdezucht geht es immer mal rauf und runter – und keiner weiß, warum. Aber im Moment sind wir ganz oben.“ Der Beste der Besten, Sandro Junior, bringt ein ungewöhnliches Pedigree mit – er ist ein Sohn eines oldenburgisch gezogenen Vaters, Sandro Boy. „Für den Springsport suchen wir das außergewöhnliche Pferd. Das entsteht durch Kreuzungen. Heute sind in der Zucht neue, moderne Konzepte gefragt. Diese neuen Konzepte haben einen außergewöhnlichen Körjahrgang hervorgebracht“, erläuterte Dr. Görbert.
Geboren wurde der zweieinhalbjährige Sando Junior bei Carmen Eissfeldt. Die Züchterin aus Sparrieshoop übertraf damit ihre beachtliche Zuchtleistung vom Vorjahr: Ebenfalls aus der Stute Bona hatte sie 2016 den Reservesieger, Christer, gezogen. Der war damals als teuerster gekörter Hengst für 120.000 von Auktionator Dr. Günther Friemel versteigert worden. Mit Sandro Junior verbindet Christer nicht nur die Mutter. Auch der Besitzer ist gleich: Harm Thormählen (Kollmar) war erneut erfolgreicher Geschäftspartner. Als erste Reserve verließ die Nummer 67, Uno I, die Bahn. Timm Peters aus Bargenstedt hatte den Sohn des Uriko WPN vorstellen lassen. Zweite Reserve ist der Springsieger der Veranstaltung, Cardin, ein Sohn des Casall, der nach wie vor – aktuell über seine viel versprechenden Söhne – in aller Munde ist.
Zufrieden war der Verband unter seinem Vorsitzenden Thies Beuck auch mit den Auktionsergebnissen. Die 35-köpfige Reitpferdekollektion brachte 1.466.000 Euro ein, 23 ungekörte Hengste 428.000 Euro, die gekörten 1.381.000 Euro, im Schnitt 76.222 Euro. Teuerstes Pferd war Sandro Junior mit 260.000 Euro. Der Springsieger Cardin brachte 220.000 Euro. Alle Ergebnisse unter: www.holsteiner-verband.de 

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