69. Landesturnier Bad Segeberg
Carsten-Otto Nagel holt die Schärpe

69. Landesturnier Bad Segeberg
Carsten-Otto Nagel holt die Schärpe

69. Landesturnier Bad Segeberg
Carsten-Otto Nagel holt die Schärpe

Von Jessica Bunjes

Bad Segeberg. Die Rennkoppel in Bad Segeberg ist jedes Jahr für Reiter, Züchter und Pferdebesitzer ein pferdesportliches Mekka zum Abschluss der Grünen Saison: Der Anreiz, den Titel Landesmeister SH/HH zu tragen, hat im Land zwischen den Meeren Gewicht. Dreieinhalb Tage lang wetteiferten Junioren, Junge Reiter und Senioren, am vergangenen Wochenende um die Meister-Ehren in Dressur und Springen.

 

Nach zwei Wertungen und dem Großen Preis (S*** mit Stechen, das Michael Grimm aus Breitenburg mit Vanea C für sich entschied) gab es eine Doppel-Feier für den am Sonnabend 55 Jahre alt gewordenen Ex-Mannschafts-Weltmeister Carsten-Otto Nagel (Norderstedt). Im Vorjahr zweiter, hatte der Profi für 2017 angekündigt, dieses Mal „etwas besser abschneiden zu wollen.“ Gesagt-getan: Mit Womanizer – vierbeinige Partnerin des Vorjahres – gab es gestern Gold. „Man nimmt sich das jedes Jahr vor, aber es gelingt selten, zu gewinnen, die Konkurrenz ist groß“, so Nagel, der in Segeberg zum zweiten Mal den Titel holte und dem Turnier attestierte, „etwas Besonderes zu sein.“ Sohn Liam (2) feuerte Papa übrigens am Sonnabend an. „Das wird ein Reiter – ganz klar“, frotzelte der frisch gebackene Meister.

Bei den Damen ließen die Fehmaranerin Inga Czwalina und Armata die Konkurrenz hinter sich. 19 Reiterinnen waren ins entscheidende Springen, S* mit Stechen, eingezogen. Die Prüfung endete mit dem selben Ergebnis, wie die Meisterschafts-Wertung: Hinter Czwalina – 2010 mit Cordoba Meisterin geworden – reihten sich Mascha Krause (Hamburg) mit D´accord und Svenja Herz (Wedel) mit Alicia N ein.

Gold bei den Junioren und Jungen Reitern ging an Familie Carstensen (Sollwitt): Beeke und Cara Mia bezwangen die Konkurrenz bei den Jüngsten. Teike – 2016 mit Zürich bei den Junioren Meisterin – ließ mit Cadour bei den Jungen Reitern alle Mitbewerber, darunter Vorjahressieger Sven Gero Hünicke (Fehmarn) mit Sunshine Brown, hinter sich.

Im Viereck gab es einen Wechsel: Die 27-jährige Hamburgerin Friederike Hahn übertrumpfte Titelverteidiger Wolfgang Schade. Der Elmshorner hatte 2014, 2015 und 2016 die Meisterschafts-Zügel mit Willy Wacker und zweimal mit Dressman stramm in Händen gehalten. Jetzt eritt sich Friederike Hahn nach Siegen in zweiter und dritter Qualifikation (Grand Prix Kür) die begehrte Schärpe. In der Dressur gab es wie übliche keine getrennten Wertungen für Damen und Herren. „Ich habe mir nichts ausgemalt, aber auf eine gute Platzierung gehofft.“ Eine zweiwöchige Intensiv-Vorbereitung bei ihrem Trainer Holga Finken in Osnabrück hat offenbar nicht geschadet. Die Betreiberin eines Online-Shops für Gartenmöbel erreichte in den Vorjahren bereits sechsmal Gold und einmal Silber über die verschiedenen Altersklassen. Ihr 14-jährige Hannoveraner sei „ein Spätentwickler“: „Er hat länger gebraucht, aber jetzt ist er voll da.“

Auch Franziska Schwiebert (Kattendorf) ist keine Unbekannte auf der Rennkoppel. Die Tochter des Hamburger Dressur-Trainers Rainer Schwiebert hatte 2016 zwar ausgesetzt, die Jahre zuvor bei den Junioren „Gold“ in der Dressur allerdings dreimal in Folge gewonnen. 2017 schrieb sich die Studentin in die Segebeger Annalen mit Fürst Rohan bei den Jungen Reitern als Meisterin ein.

Bei den Junioren verteidigte die 16-jährige Hoisdorferin Emilia Josephina Jensen mit ihrem zwölf Jahre alten Fuchs Resümee ihren Titel. „ Die Konkurrenz ist stärker geworden“, stellte die frisch gebackene Meisterin SH/HH fest. Emilia Jensen hatte ihren Hannoveraner Wallach Ende 2015 von ihrer Schwester Philippa übernommen, die wegen einer Berufsausbildung eine Reitpause einlegt. Die Abteilungswertung gewannen Fehmarn bei den Senioren und der Garstedt-Ochsenzoller RFV bei den Junioren. Rundum zufrieden war der Vorsitzende des verantwortlichen Pferdesportverbandes SH, Matthias Karstens – rund 12000 Besucher feuerten die Reitsportler an.

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