Mai ist Derby-Zeit: 24. bis 28. Mai

Mai ist Derby-Zeit: 24. bis 28. Mai

Mai ist Derby-Zeit: 24. bis 28. Mai

 

von Jessica Bunjes

Große Erwartungen in Klein Flottbek

Klein Flottbek. Volker Wulff hat Grund, happy zu sein: Die Weltspitze der Springreiter hat sich für diese Tage in Klein Flottbek angemeldet – es ist Derby-Zeit. Und so kann sich nicht nur der Veranstalter des Traditions-Turniers an der Elbe ab heute auf Spitzensport im Jenisch-Park freuen. An fünf Tagen geht es in rund drei Dutzend internationalen sowie einer Handvoll nationalen Prüfungen um Geld und im 88. Deutschen Spring- und dem 59. Deutschen Dressur-Derby ums begehrte Blaue Band.
Der Traditions-Kurs, in dem sich am Sonntag zwei Dutzend besondere vier- und zweibeinige Athleten bewähren wollen, besteht aus 17 spektakulären Hindernisse mit 24 Sprüngen, die bis zu 1,65 Meter hoch sind. Damit nicht genug der Superlative. 1250 Meter Streckenlänge müssen in maximal 180 Sekunden gemeistert werden. Das ist etwa dreimal so lange, wie jeder schwere Normal-Parcours, wobei die Zeit pro Minute stramm bemessen ist – mit 400 Metern.
Zwei Qualifikationen müssen bis zum 28.Mai im Rahmen des Turniers absolviert werden, die erste ist rund 550 Metern lang und zählt zehn Hindernisse von maximal 1,45 Metern Höhe. Ohne Wall, aber mit Pulvermanns Grab. Start ist am morgigen Donnerstag, 10.35 Uhr. Sie ist zugleich Qualifikation zur ersten Wertung der Riders Tour. Das eigentliche Derby, das Sonntag um 14.20 Uhr angeklingelt wird, ist bringt als Etappe der Springsportserie wichtige Ranking-Punkte.
In der zweiten Qualifikation (Freitag ab 14.40 Uhr) ist der legendäre Wall mit drin, ohne jedoch die darauffolgende Planke. Hier werden viele Fehler gemacht. Die Strecke ist mit 720 Metern länger als die erste Qualifikation, die Sprünge mit bis zu 1,50 Meter höher. Eine Besonderheit des Kurs fällt den wenigsten offensichtlich ins Auge: Der Reiter muss – anders als in jedem anderen Parcours – nur einmal die Hand wechseln. Er reitet rechterhand an und kommt linkerhand ins Ziel – wenn er ins Ziel kommt. Interessant: Der hanseatische Kaufmann Kaufmann Eduard Pulvermann, der den 1920 fertig gestellten Parcours entwickelte, überwand sein eigenes Meisterwerk nie fehlerfrei – er scheiterte immer an „Pulvermanns Grab“, das deswegen seinen Namen trägt. Und es dauerte 14 Jahre, bis der erste Reiter mit fehlerfreier Weste über die Ziellinie galoppierte.
Im 88. Deutschen Spring-Derby wollen es Stars wie der dreifache Derby-Sieger André Thieme (Plau am See) wieder wissen, genauso wie der Doppel-Sieger Nisse Lüneburg (Hetlingen), der Gewinner von 2015, der Niedersachse Christian Glienewinkel, und Vorjahressieger Billy Twomey (Irland). Auch sonst ist das Starterfeld imposant. Der Olympia-Silbermedaillengewinner von Rio, der Schwede Peder Fredricson ist ebenso am Start, wie der Weltranglistenerste Kent Farrington (USA) und der Vize-Europameister aus 2015 ,Gregory Whatelet (Belgien). Wulff kündigt an: „Insgesamt hat die Hälfte der Top-20 in Hamburg genannt.“

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